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Pollenallergie: Blütenstaub liegt in der Luft.

Pollen oder auch Blütenstaub sind in ihrer Größe und Form sehr unterschiedlich und dienen hauptsächlich einem positiven Zweck: Die Bestäubung und in der Folge auch die Befruchtung von Pflanzen zu ermöglichen. Die Pollen von Gräsern, Getreide, Bäumen und Sträuchern gelangen durch Insekten oder Wind von einer Pflanze zur nächsten. Dieser Pollenflug hat allerdings auch einen unangenehmen Nebeneffekt, und zwar für Menschen mit einer Pollenallergie, im Volksmund auch Heuschnupfen genannt.

Pollenallergie Heuschnupfen

Was steckt hinter einer Pollenallergie?

Medizinisch betrachtet handelt es sich bei Heuschnupfen bzw. einer Pollenallergie um eine allergisch bedingte Entzündung der Schleimhäute, die durch Blütenstaubpartikel von Bäumen und Gräsern ausgelöst wird. Mediziner sprechen auch von saisonalem allergischen Schnupfen (allergische Rhinitis). Gelangen diese Partikel auf die Schleimhäute von Augen oder Nase, löst dies bei Betroffenen eine Immunreaktion aus. Bei Asthmapatienten kann sich die Häufigkeit der Anfälle deutlich erhöhen.

 

Pollenallergie Symptome können sein:

  • häufiger Niesreiz
  • verstopfte Nase oder Fließschnupfen
  • anschwellende Nasenschleimhaut
  • gerötete, tränende und auch juckende Augen
  • Bindehautentzündung
  • häufiges Kribbeln in der Nase und/oder den Augen
  • erschwerte Atmung
  • Hautreaktionen
  • seltener: Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Husten, Kratzen im Hals
Pollenallergie Heuschnupfen
Pollenallergie Heuschnupfen

Pollenallergie erkennen und abklären

Heuschnupfensymptome treten meist saisonal auf, vorrangig im Frühling und im Sommer, wenn die Pollenbelastung in der Luft besonders hoch ist. In den Monaten Februar bis Oktober sind besonders viele unterschiedliche Pollenarten unterwegs und verbreiten sich mit dem Wind sehr schnell, zumeist zwischen 05:00 Uhr und 21:00 Uhr.

Ein allergischer Schnupfen tritt recht häufig auf. 15 bis 20 Prozent der erwachsenen Menschen haben im Laufe ihres Lebens mit einer Pollenallergie zu kämpfen. Oft leiden auch Kinder unter Heuschnupfen. Die auftretenden Beschwerden sind bei den meisten Betroffenen sehr ähnlich – und leider sind sie auch chronisch.

Stellt man Symptome bei sich selbst fest, ist es ratsam, diesen Verdacht ärztlich abklären und einen Allergietest machen zu lassen. Nicht jeder Betroffene reagiert auf alle Pollenarten. Es ist möglich, dass man auf einige wenige Pollen allergisch reagiert (Gräser Allergie) oder aber auf viele verschiedene. Bei ganzjährigen Beschwerden liegt gegebenenfalls eine völlig andere Allergieursache, zum Beispiel auf Hausstaub o.ä., im Bereich des Möglichen. Auch Vererbung spielt eine nicht unbedeutende Rolle. Ist ein oder sogar beide Elternteile Pollenallergiker, erhöht sich auch für die Kinder das Risiko, an Heuschnupfen zu leiden.

Wichtig ist, die Ursache zu klären und Behandlungsmöglichkeiten mit dem behandelnden Arzt abzusprechen. Eine Therapie kann die Beschwerden lindern und verhindern, dass sich Folgeerkrankungen wie ein allergisches Bronchialasthma entwickeln oder die Pollenallergie sich ausweitet.

Praktische Tipps bei Heuschnupfen

Ohne Feststellung und entsprechende Behandlung kann eine Pollenallergie die Lebensqualität stark einschränken. In der Apotheke sind für die Linderung von Heuschnupfenbeschwerden verschiedenste Produkte wie Heuschnupfen Nasenspray, Allergie Augentropfen oder Heuschnupfentabletten rezeptfrei erhältlich. Auch zu diesen sollte man ärztlich beraten lassen.

Es gibt außerdem verschiedene Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen bzw. sie weitestgehend abzumindern.

1. Information über die Pollenflugbelastung

Die Tabelle gibt einen Überblick zu den häufigsten Pollen und der Zeit ihrer Verbreitung. Zudem kann man sich im Internet zur täglichen Pollenbelastung informieren, z.B. beim Deutschen Wetterdienst
Auch verschiedene Radiosender haben Informationen zum Pollenflug in ihr tägliches Programm integriert.

Pollenflugbelastung Übersicht

2. Praktische Tipps für Draußen

  • Aktivitäten im Freien nach Möglichkeit an der Pollenbelastung ausrichten
    (bei trockenem und windigen Wetter Aufenthalte im Freien kurz halten, Felder und Wiesen meiden)
  • Rasen kurz halten, besonders bei Gräserallergie
  • Achtung bei der Garten- und Balkonbepflanzung:
    Pflanzen, die allergische Reaktionen hervorrufen entfernen
  • ggf. Pollenfilter in die Lüftungsanlage des Auto einbauen (lassen),
    Fenster beim Autofahren geschlossen lassen
  • Wäsche nicht im Freien trocknen, an ihr haften Pollen besonders gut

3. Praktische Tipps für Drinnen

  • Fenster bei intensivem Pollenflug möglichst geschlossen halten
  • Lüften bei Regen, Feuchtigkeit reinigt die Luft von Pollen
  • Pollenschutzgitter vor den Fenstern
  • Teppiche und Polstermöbel öfter absaugen
  • Bettwäsche öfter wechseln
  • Kleidung nicht im Schlafzimmer ablegen
  • Haare vor dem Schlafengehen waschen