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Eisenmangelsymptome erkennen und behandeln

Eisenmangelsymptome gehören zu den häufigsten Mangelerscheinungen auf der Welt. Allein in Europa sind ca. 5 bis 10 Prozent der Menschen davon betroffen, zumeist Kinder in Wachstumsphasen und Frauen vor der Menopause bzw. in der Schwangerschaft, deren Körper einen erhöhten Eisenbedarf haben. Die Ursachen für den Mangel können verschieden sein und sollten keinesfalls in Eigenregie behandelt werden. Beobachtet man Eisenmangelsymptome an sich, ist der Gang zur Hausarztpraxis ratsam, um Ursachen abzuklären und gegebenenfalls eine Behandlung einzuleiten.

Anzeichen und Ursachen von Eisenmangel

Unser Körper hat viele Aufgaben zu meistern, für die er Eisen benötigt. Hämoglobin, der sogenannte rote Blutfarbstoff, besteht zu etwa 90 Prozent aus Eisen und macht den größten Teil unserer roten Blutkörperchen aus, die der Sauerstoffaufnahme und dem Sauerstofftransport in die Organe und Zellen dienen. Für die Bildung des Hämoglobins braucht unser Körper das Spurenelement ebenso wie für Zellteilung oder die Gewinnung von Energie.

Im Normalfall genügt für die ausreichende Versorgung des Körpers mit Eisen eine ausgewogene Ernährung. Nehmen wir jedoch zu wenig Eisen über die Nahrung auf, kann es passieren, dass unser Körper Eisenmangelsymptome entwickelt.

Wachstumsphasen bei Kindern und Jugendlichen oder eine Schwangerschaft sind oft Ursache für einen erhöhten Eisenbedarf. Auch verschiedene Krankheiten oder ein Blutverlust können einen solchen auslösen. Ist der Mangel nur temporär oder schwach ausgeprägt, treten selten Schwierigkeiten auf. Ein über einen längeren Zeitraum anhaltender Mangelzustand kann allerdings zu ernsteren Problemen führen. Er schwächt die roten Blutkörperchen, die nicht mehr genügend Sauerstoff aufnehmen und an die benötigten Stellen im Körper transportieren können. Zellen und Organe können dann nicht mehr optimal arbeiten, was verschiedenste Beschwerden von Erschöpfung bis hin zur Blutarmut auslösen kann.

Ein leichter Eisenmangel wird wie gesagt meist kaum bemerkt, ein stärkerer löst vielfältige Eisenmangelsymptome aus, zum Beispiel:

  • Müdigkeit und Erschöpfung nach Belastung
  • Kopfschmerzen und Unruhe
  • Blässe
  • Konzentrationsschwächen
  • eingerissene Mundwinkel
  • Haarausfall und brüchige, eingerissene Fingernägel
  • Entzündungen der Mundschleimhaut

Zu den häufigsten Ursachen des Eisenmangels gehören:

  • Blutverlust (äußere Verletzungen, starke Regelblutungen, Blutspenden, aber auch teilweise unbemerkte Blutungen im Inneren des Körpers, z.B. bei Geschwüren oder Entzündungen)
  • eine zu geringe Eisenzufuhr (einseitige Ernährung)
  • ein erhöhter Eisenbedarf (Wachstumsphasen, Schwangerschaft und Stillzeit, Leistungssport …)
  • verminderte Eisenaufnahme des Körpers (z.B. durch die Einnahme von Ibuprofen oder anderen hemmenden Medikamenten)
  • der Körper kann das aufgenommene Eisen nur bedingt verarbeiten

Behandlung von Eisenmangelsymptomen

Beobachten wir solche Symptome an uns selbst, sollte dies ärztlich abgeklärt werden. Auch wenn Eisenpräparate zum Teil frei verkäuflich sind, raten Ärzte von einer Behandlung in Eigenregie ab. Die Hausarztpraxis kann einen möglichen Eisenmangel mit einer Blutuntersuchung feststellen. Verschiedene Werte, wie beispielsweise die Menge des Hämoglobins, die Anzahl und Größe der Erythrozyten (rote Blutkörperchen) oder der Füllstand der körpereigenen Eisenspeicher, werden dabei gemessen und anschließend zusammenhängend betrachtet und beurteilt.

Im Fall des Falles klärt der Hausarzt gemeinsam mit dem Patienten die möglichen Ursachen, ordnet weiterführende, klärende Untersuchungen an und legt gegebenenfalls einen Behandlungsplan fest.

Drei Stadien von Eisenmangel

  • Stadium 1
    Der Körper erhält zu wenig Eisen über die Nahrung, kann aber auf die Ressourcen der Eisenspeicher, beispielsweise in Leber und Milz, zugreifen.
  • Stadium 2
    Die Eisenspeicher sind leer. Die Bildung neuer Erythrozyten ist gehemmt, weil der Körper kein Hämoglobin mehr herstellen kann.
  • Stadium 3
    Der länger anhaltende Eisenmangel hat eine Blutarmut ausgelöst. Organe und Zellen werden nicht mehr ausreichend versorgt.

Eisenmangelsymptome lassen sich in der Regel gut behandeln. Bei leichtem Eisenmangel hilft oft schon eine ausgewogenere Ernährung. Viele Lebensmittel enthalten kleine Mengen Eisen, mit denen die Speicher leicht aufgefüllt werden können. Bei einem stärkeren Mangel ist eventuell die Einnahme von Eisenpräparaten in Form von Tropfen oder Tabletten angezeigt. Zur Dauer der Einnahme und Dosierung von eisenhaltigen Medikamenten sowie zu eventuellen Nebenwirkungen berät der Hausarzt.

Vorrangig ist es jedoch wichtig, die Ursache für die Eisenmangelsymtome zu identifizieren und diese effektiv zu beheben oder zumindest zu beschränken.

 

Vorbeugen von Eisenmangelsymptomen

Eisen ist eines der lebenswichtigen Spurenelemente, kann vom Körper aber selbst nicht gebildet werden. Deshalb muss der Versorgung möglichst über die Nahrungsaufnahme gewährleistet werden.

Eisen ist sowohl in pflanzlichen (dreiwertiges Eisen) als auch in tierischen (zweiwertiges Eisen) Lebensmitteln enthalten, wobei das zweiwertige Eisen in tierischen Nahrungsmitteln von unserem Körper besser verwertet werden kann. Zudem hemmen gewisse Stoffe wie zum Beispiel Tannine (enthalten in schwarzem und grünem Tee, Rotwein …) oder Oxalsäure (enthalten in Spinat, Kakao, Rhabarber …) die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Lebensmitteln. Auch Kaffee und Milchprodukte können diese einschränken. Vitamin C hingegen begünstigt die Eisenzufuhr enorm. Eine ausgewogene Ernährung beinhaltet die Zufuhr von ca. 10 bis 15 Milligramm Eisen pro Tag. Nicht alles wird vom Körper auch verwertet, sondern teilweise wieder ausgeschieden. 

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